M 8 / Lagunennebel

M 69
1800x1200 px (1.2 MB)
beschrifet
3000x2000 px (2.8 MB)
Datum: 29.07.2017
Instrument: Planewave CDK 12.5 mit Televue 0.8-fach Reducer
D = 320 mm, f = 2000 mm
Kamera: ALccd12
Belichtungszeit: 12 x 600 s
Aufnahmeort: Chamäleon Observatory
Onjala Lodge, Namibia
Bearbeitung: Nebulosity, Photoshop CS5

Der Lagunennebe st ein großes Sternentstehungsgebiet, welches aus  Emissions- und Reflexionsanteilen besteht. Zudem enthält die Region mehrere dunkle protostellare Wolken, sogenannte Globulen, deren Durchmesser bei etwa 10.000 AE liegen.
Messier 8 befindet sich im Sternbild Schützen, rund 1.5 Grad südlich des Trifidnebels. Die Entfernung zu M 8 beträgt rund 4000 Lichtjahre und der Nebel nimmt etwa die Fläche des Mondes am Himmel ein. Der Emissionsnebel wird durch ein dunkles Staubband in eine östliche- und eine westliche Region unterteilt. Im östlichen Teil befindet sich der junge offene Sternhaufen NGC 6530 und im westlichen, helleren Teil liegt der so genannte "Stundenglasnebel" (Katalogbezeichnung G5.97-1.17). Diesem Staubband, dem "dark channel", verdankt die Nebelregion ihren Namen.

Die Ionisationsenergie, die große Teile des Wasserstoffgases zum Leuchten anregt, stammt im wesentlichen von 3 Sternen: HD 165 052, 9 Sgr und 36 Herschel. Natürlich steuern auch die jungen, heißen Sterne von NGC 6530 ihren Teil zur Ionisation des Lagunennebels bei.
HD 165 052 ist ein spektroskopischer Doppelstern mit den Spektralklassen O 6.5 und O 7.5. Er ionisiert hauptsächlich den östlichen Teil des Lagunennebels.
9 Sagittarius ist ebenfalls ein spektroskopischer Doppelstern der Spektralklassen O 3.5 (Hauptstern) und O 5 (Begleitstern).
Herschel 36, Zentralstern des Stundenglasnebels, ist ein 3-fach System. Die beiden Hauptsterne bilden ein spektroskopisches Paar der Spektralklassen O 9 und B 0.5. Der Begleitstern zum engen Paar steht in 3.5" Abstand und hat die Spektralklasse O 7.5. Herschel 36 erscheint mit einer Helligkeit der 10. Größenklasse lichtschwach im Vergleich zu 9 Sgr und HD 165 052, er ist jedoch durch die hohe Absorption von Nebelmassen stark geschwächt. 9 Sgr und Herschel 36 ionisieren den westlichen Teil von Messier 8.

Messier 8 wurde 1654 von Giovanni Battista Hodierna entdeckt und im Jahr 1680 unabhängig von John Flamsteed wiederentdeckt. Flamsteed wird auch die Entdeckung des offenen Sternhaufens NGC 6530 zugeschrieben.
Das Seeing zur Aufnahmezeit betrug rund 3.0'' (FWHM). Eine tolle Aufnahme des Stundenglasnebels wurde mit dem Hubble Teleskop erstellt und findet sich hier.
Für den Größenvergleich mit dem Mond bitte mit der Maus über das Bild fahren.

Literaturlinks:

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